Warum Wein nicht immer vegan ist

Warum Wein nicht immer vegan ist

Wein ist zwar vergorener Traubensaft, doch leider ist er nicht immer vegan.
Ein Wein wird nach der Gärung gefiltert werden. In der „Weinsprache“ nennt man das “schönern“. Und das kann mit verschieden Mitteln gemacht werden. Besonders früher waren tierische Stoffe dafür üblich. Sie waren erschwinglich und einfach zu bekommen. Zu diesen Stoffen gehören:

– Eiklar/Eiweiß
– Hausenblase, getrocknete Fischblasen von Stören, Welsen oder Hausen
– Kasein, das aus Magermilch gewonnen wird
– Speisegelatine, wird bekanntermaßen aus Tierknochen und -knorpeln hergestellt

Alle diese Stoffe sind bei der heute üblichen industriellen Haltung und Jagd mit sehr viel Tierleid verbunden. Zum Glück sind das alte Verfahren, die früher gängig waren, heute jedoch eher unüblich sind. Gerade der Wandel zu bewusstem Konsum zwingt die Winzer zum umstellen ihrer Verfahren.. Trotzdem werden diese, sei es aus falsch verstandenem Traditionsbewusstsein oder aus Kostengründen, noch angewendet.

Seit dem 3. Juli 2012 muss laut dem Weingesetz auf den Etiketten von Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 % vol. die Verwendung bestimmter Zutaten, die allergische oder andere Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können, angegeben werden. Darunter fallen auch Ei- und Milcherzeugnisse. Das kann auch als Symbol angezeigt werden. Wenn also ein Wein keinen Hinweis auf solche Stoffe hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass für diesen Wein kein Tier sterben oder leiden musste, sehr hoch. Trotzdem sollte man auf Nummer sicher gehen und einen als vegan gekennzeichneten Wein nehmen. Diese sieht man im Einzelhandel und im Internet immer häufiger.
Wie bereits erwähnt stellen sich die Hersteller auf die veränderte Nachfrage ein und Winzer verwenden dank der neuen Filtertechnologien andere Verfahren. Dazu gehören zum Beispiel:

– Aktivkohle, ein feinkörniger und poröser Kohlenstoff
– Bentonit, eine Mischung aus verschieden Tonmineralien
– Kupfercitrat, eine Kupferverbindung mit hohem Reinkupfergehalt
– Silberchlorid, Zusammensetzung aus wasserlöslichen Silberverbindungen

So kommen wir zur Erkenntnis, dass viele Weine für Veganer geeignet und immer mehr auch als solche gekennzeichnet sind.

Leider schreibt nicht jeder Winzer das auch auf seinen Wein. Er fürchtet, dass der „normale“ Verbraucher denkt er würde eine von der gewohnten Qualität abweichende Ware kaufen und somit zu einem anderen Produkt greifen.

Also versucht in Zukunft auch mal einen als vegan gekennzeichneten Wein und zeigt den Winzern dass es etwas gutes ist, auf eine rein vegane Produktion zu setzen! Ich habe schon einige probiert und sie sind weder qualitativ noch geschmacklich schlechter. Im Gegenteil, mit einem gutem Gefühl schmeckt Wein nochmal deutlich besser!



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